Die Welt ist Raum

Täglich begegnen uns verschiedenste Räume, in denen wir uns meist bewegen. Räume, die in erster Linie mit Architektur zu tun haben. Aber sind das die einzigen Räume, die wir kennen? Wie ist es mit dem Landschaftsraum, dem Naturraum, Klangraum, Farbraum, Weltraum und so weiter?

Werden wir uns bewusst, dass fast alles um uns herum in irgendeiner Form „Raum“ ist. Und nehmen wir diese Räume auch bewusst und mit allen Sinnen wahr! Was können sie bewirken, wie beeinflussen sie uns – und vor allem: Wie können wir sie selbst beeinflussen, damit sie positiv auf uns zurück wirken ...

Umbauter Raum

Nachdem unser Vorfahren sesshaft wurden haben sie auch ihre Räume abgesteckt. Hütten und Häuser wurden gebaut als Schutz vor Wetter und anderen Umwelt-Einflüssen. Es entstanden Grundstücke, Parzellen, Städte und die Natur blieb draußen hinter mehr oder weniger dicken Mauern. Zuerst intuitiv und dann gestützt durch das Wissen der Bauhütten wurden immerhin noch Naturgesetze – wie Maße, Proportionen und Formen – beachtet.

Menschen prägen ihren Lebensraum und dieser wirkt dann auf sie zurück. Je bewusster man damit umgeht, desto mehr positives Feedback erhält man von seinen Räumen. Je sorgsamer wir uns zuhause und in Geschäftsräumen bewegen, desto besser geht es uns darin. Je mehr positive Emotionen wir dort entwickeln, desto mehr werden sie zur unserer „Heimat“.

Lebensraum und Landschaftraum

Unser Grundstück, unsere Straße, unsere Stadt und auch unsere Gegend haben wir – meist unterbewusst – gewählt, vielleicht um eine bestimmte Erfahrung damit zu machen. Wir haben individuelle Vorlieben zu verschiedenen Landschafts- oder Stadtformen, ob geschäftige City, grüne Hügel, landwirtschaftliche Fläche oder Wassernähe, das hat mit unserer ureigenen Lebenseinstellung zu tun. Wir fühlen uns dann wohl, wenn die Umwelt mit der individuellen Ausrichtung übereinstimmt – um das herauszufinden darf man sich selbst erforschen ...

Enge Gassen, lichtarme Täler, einengende Berge wirken auch beengend auf uns, dagegen wirken ein weiter Blick, eine Anhöhe oder ein Gewässer eher positiv auf unsere Psyche. Wenn es da persönliche Abweichungen gibt, darf man den durchaus mal nachgehen und schauen, woher eine Vorliebe für z.B. ein enges Umfeld kommt.

Klangraum und Farbraum

Diese beiden Raumarten könnte man am besten in jeder Art von Kunst erleben. Sich einmal einlassen auf den Klang und erkunden, wo er sich eigentlich befindet: im Ohr, im Kopf, im Raum? Kannst Du ihn im Körper spüren. Wie weit dehnt er sich aus? Und die Intervalle in der Musik wirken auch im gebauten, gestalteten Raum.

Farben haben enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden, denn sie können einen Raum modellieren. Manche Farben können Räume kleiner und enger wirken lassen, andere wiederum weiten den Raum. Darüber schaffen sie Atmosphären. Gedeckte Farben, wie Grau, aber auch Weiß fördern Konzentration. Goldgelb bewirkt ein Strahlen wie die Sonne. Einen Meditationsraum würde ich in wässrigen Blau- und Grüntönen gestalten. Für Besprechungsräume sind luftig-leichte Töne ideal.

Logo und Symbol

Auch sie schaffen einen „Raum“ bzw. beanspruchen Raum. Ein kraftvolles Zeichen möchte sich präsentieren können, möchte „Freiraum“ um sich herum, also nicht eng im Umfeld stehen. Und es strahlt seine Aura aus, repräsentiert die Essenz, für die es steht.

Das bedeutet, dass Logos eben mit Sorgfalt und dem entsprechenden Know How gestaltet werden dürfen, damit sie „Sinn“ bekommen und vermitteln.

Gestalten wir unsere Räume

Für alle gemeinsam stehen Formenlehre, Maße und Proportionen sowie die Lebensprinzipien zur Verfügung, die harmonische Räume entstehen lassen. In der Psychologie heißt es, dass 90% der Kommunikation nonverbal stattfindet. Dazu zählen in der u.a. Intervalle, die Heilige Geometrie und archetypische Bilder, Formen und Farben. Gestalten wir also unsere Räume bewusst, dann findet ein harmonischer Austausch statt – und wir fühlen uns wohl damit.

Und nicht zu vergessen: Der persönliche Raum

In der Menge, mit anderen Personen nehmen wir unseren persönlichen Raum am besten wahr – oder wenn wir achtsam auf jemanden zugehen. Da gibt es iergendwie «Schwellen», die signalisieren, wie weit jemand uns nahe kommen darf. Ein/ Fremde/r sicher nicht so nah, wie jemand der uns vertraut ist. Achte mal darauf, wo bei Dir diese Schwellen liegen, sie sind nicht bei jedem/jeder gleich ...

Weiterführende Links:

Lebensprinzipien >>

Maße, Proportionen, Zahlen im Alltag >>

Farben wirken >>

 

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Fotocredit:
Adobe Stock #181291008/Iakov Kalinin