Traditionelle Baurituale im Entstehungszyklus eines Hauses

Was passiert also in dieser Zeit beim Hausbau?

Zunächst formt sich der Wunsch nach einem eigenen Domizil und es entstehen die ersten Ideen. Sie sind aufmerksamer unterwegs und sehen hier ein Gebäude, das Ihnen gefällt und da vielleicht einige Details: Dächer, Terrassen, Fenster, Materialien etc.

Und dann erzählen Sie auch allen Verwandten, Freunden und Bekannten davon. Sie sprechen die Absicht aus und das ist der eigentliche Startschuss! Jetzt schauen Sie sich konkret um, in welcher Gegend soll denn das neue Haus entstehen, wo gibt es geeignete Bauplätze usw.

Lernen Sie das „System des Ortes“ kennen

Wenn dann ein Grundstück gefunden ist, das Ihren Vorstellungen von Größe, Lage und natürlich auch Preis entspricht, dann suchen Sie zum ersten Mal den möglichen Bauplatz auf. Am besten Sie spüren ganz intuitiv hinein, ob Sie hier glücklich werden können. Der erste Eindruck ist sehr entscheidend, darum lassen Sie sich genügend Zeit und nicht von irgendjemandem drängen. Versuchen Sie alleine dort zu sein oder mit Ihrer Familie, die auch dort wohnen soll. Hören Sie alle Stimmen – Kinder haben oft das beste Gespür ...

Wenn Sie eine geomantische Untersuchung des Bauplatzes in Erwägung ziehen, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, einen Geomanten zum ersten Mal einzubinden – ebenso wie den Architekten. Idealerweise arbeiten beide Hand in Hand.

Bauplatz-Untersuchung

In früheren Zeiten war es bei uns ganz normal, das Grundstück genauestens auf seine Eignung zu prüfen, denn man wusste um die Wirkung von Wasseradern, Verwerfungen und anderen Störfeldern. Eine der Methoden war der sogenannten „Ameisentest“: Man brachte einen Ameisenhaufen auf den Platz, wo das Haus entstehen sollte. Blieben die Ameisen, dann wurde an dieser Stelle NICHT gebaut. Ameisen suchen Orte mit sehr hoher Energie, die bei Verwerfungen oder anderen Phänomenen auftritt. Diese sind jedoch für das Wohlbefinden des Menschen nicht sehr günstig.

Eine andere Möglichkeit ist natürlich, das Grundstück von einem Geomanten gründlich untersuchen zu lassen. Dann können mögliche Störfelder beseitigt oder zumindest bei der Planung berücksichtigt werden, besonders für die Schlafbereiche.

Die Ortskräfte einbeziehen

Um im Einklang mit der Natur und den Ortskräften zu leben ist es ratsam darauf zu achten, dass Bäumen, Pflanzen oder Elementarkräften nicht allzu großer Schaden zufügt wird. Es werden – aus meiner Sicht – viel zu viele alte Bäume unnötig gefällt. Wenn auch neue gepflanzt werden, die „Weisheit“ der alten ist unwiederbringlich verloren. Und alles ist mit allem verbunden ...

Der erste Spatenstich

Wenn man davon ausgeht, dass die Erde ein lebendiger Organismus ist, dann ist jeder Eingriff – wie der erste Spatenstich bzw. der Aushub für den Hausbau – eine Verletzung. Diese kann vom Geomanten rituell begleitet werden, man kann aber auch selbst für die nötige Umsicht sorgen. Lassen Sie den ersten Spatenstich von jemandem tun, der nicht in das Haus einziehen wird – so haben es „die Alten“ gehandhabt und evtl. noch als Ausgleich einen Baum gepflanzt.

Manche wählen auch den Tag des Baubeginns nach dem Mondstand, an Tagen von Schutzheiligen oder nach dem Horoskop.

Die Grundsteinlegung ist der Moment der Geburt

Man kennt diese Zeremonie fast nur noch bei offiziellen Gebäuden – schade! Ist das doch der Zeitpunkt an dem der „gute Geist“ des Hauses einzieht, der sogenannte Genius Loci.

Die Grundsteinlegung ist ein altes Ritual, das schon die Etrusker pflegten. Ein geschlossenes Behältnis – am schönsten aus energetisch besonderem Stein – in das die Bauherren, Verwandten und guten Freunde ihre besten Wünsche ggf. in Form von Symbolen gelegt haben, wird mit einem Segensspruch an einer geeigneten Stelle des Fundaments eingelassen. Als „Zeremonienmeister“ lädt man üblicherweise einen Geomanten oder einen Pfarrer ein.

Die Segenwünsche manifestieren sich in allen Baumaterialien, die verwendet wurden wie Ziegel, Stein, oder Holz  und so wird eine Atmosphäre der Lebensfreude, Kultur oder Spiritualität geschaffen.

Der letzte Nagel, das Richtfest und das Dichtfest

Der letzte Schlag, der Schlusspunkt wird kurz vor dem Richtfest getan. Lassen Sie es sich als Bauherr nicht nehmen, dies mit einem besonderen Nagel selbst zu tun! Das ist ein Akt der Manifestation.

Zum Richtfest sollten Sie wirklich alle Beteiligten einladen und großzügig bewirten: Architekten, Handwerker, hilfreiche Hände etc., damit der Segensspruch unter dem Bäumchen seine Wirkung tut. Diese Zeremonie ist wie die Taufe eines Kindes und hat somit eine besondere Bedeutung für das Glück und das Wohlbefinden im Haus.

Danach sollte nochmals eine gründliche Reinigung des Hauses erfolgen – meist wird allerdings nur an die Entfernung des Bauschmutzes gedacht. Eine energetische Reinigung auf allen Ebenen „putzt“ alles heraus, was in der Bauphase an Emotionen, möglicherweise Streitigkeiten oder sonstigem auftraten. Es macht den „Weg frei“ für den Einzug! Nehmen Sie ins neue Haus nur Dinge mit, die mit positiven Gefühlen verbunden sind und lassen Sie alles andere draußen. Für einen gelungenen Neustart!

Umzug, Einrichten und großes Einzugsfest

Das Haus füllt sich mit dem Einzug mit Möbeln, Dekoration und anderen schönen Dingen. Somit steigt das Energieniveau im Haus.

Mit dem Einzugsfest – auf Neudeutsch „House-Warming-Party“ – wird Ihr Haus allerdings erst wirklich zum Leben erweckt. Gäste, Familie, Freunde kommen evtl. das erste Mal zu Besuch, bringen gute Energie, Geschenke und Lebensfreude mit! Wer „Salz und Brot“ zum Einzug schenkt, wünscht damit den Hausherren Glück und Segen, gute Gesundheit und Wohlstand.

Schön wäre natürlich, wenn Sie zumindest einige dieser Schritte mit einem kleinen – oder auch großen – Ritual oder einer Zeremonie begehen, denn gerade bei uns sagt man ja, dass man ein Haus fürs Leben baut. Schenken Sie also nicht nur den sachlich-fachlichen Faktoren eines Hausbaus Ihre Aufmerksamkeit, sondern auch den energetischen. Das sichert Ihnen Glück, Erfolg und Lebensenergie in Ihrem neuen Heim!

Gerne begleite ich Sie dabei ...

zurück zur Übersicht

Fotocredits: Fotolia #87341401/drubig-photo; #44120832/Ingo Bartussek; Ulrike Holtzem;


Phasen beim Hausbau aus geomantischer Sicht

  • Erste Idee
  • Startschuss für die Planung
  • Erster Kontakt mit dem Grundstück
  • Grundstückuntersuchung >>
  • Einbeziehen der Ortskräfte
  • Erster Spatenstich
  • Grundsteinlegung >>
  • Letzter Nagel
  • Richtfest
  • Dichtfest bzw. energetische Reinigung
  • Aufladen und allmähliche Erhöhung des Energieniveaus
  • Einzugsfest